Luftqualität an Silvester – die Auswirkungen von Feuerwerk auf die Luftqualität in Städten
„Welchen Einfluss hat Feuerwerk auf die Luftqualität in meiner Stadt? Wieviel Luftverschmutzung erzeugt Feuerwerk?“ Solche Fragen erreichen uns häufig – ganz besonders an und um Silvester.
Feuerwerk verursacht tatsächlich einen kurzfristig starken Anstieg der Luftverschmutzung, insbesondere der Feinstaubkonzentration. Abhängig vom aktuellen Wetter kann die Luftverschmutzung entweder schnell wieder verschwinden (z. B. in Zeiten hoher Luftfeuchtigkeit, wenn sich Wassertropfen mit Partikeln in der Luft verbinden und diese durch ihr dadurch höheres Gewicht zu Boden fallen) oder stunden- oder sogar tagelang in der Stadtluft verbleiben (z. B. bei Inversionswetterlage).
Die Hamburger Luftmesswerte von Silvester 2019 zeigen eindrücklich die Effekte von Feuerwerk auf die städtische Luftqualität: Die Feinstaubkonzentration (PM10) in der Luft einiger Stadtgebiete stieg um Mitternacht kurzzeitig auf nahezu 1.600 µg/m3 an, ein Vielfaches der normalen Luftbelastung. Die folgenden Grafiken zeigen aggregierte stündliche und minutengenaue Feinstaubwerte für drei unserer Messstandorte in Hamburg: Fischmarkt, Holstenstraße und Wohlerspark.
Nach der Bewertung des europäischen Common Air Quality Index (EU CAQI) fallen Konzentration über 180 µg/m3 bereits in die schlechteste Kategorie der Luftqualitätsskala.
Der Unterschied zwischen Breeze Technologies‘ Echtzeit-Luftqualitätsdaten und den Daten der öffentlichen Messnetzen
Vergleicht man die Daten von unserem Luftqualitätsmessnetz in Hamburg mit den Daten, die die Verwaltung der Stadt Hamburg veröffentlicht (s. folgende Abbildung) fallen sofort maßgebliche Unterschiede auf: Die Feinstaubkonzentration steigt hier erst verzögert an und der maximale Ausschlag ist deutlich niedriger, dauert aber dafür wesentlich länger – wieso?
Die Unterschiede haben einen einfachen Grund: Das städtische Luftmessnetz von Hamburg veröffentlicht keine Echtzeit-Luftqualitätsdaten, sondern einen gleitenden 24-Stunden-Mittelwert der gemessenen Feinstaubkonzentration. Das bedeutet, dass die veröffentlichten Messwerte um die Silvester-Mitternacht noch den gesamten 31. Dezember berücksichtigen – Zeiten, in denen keine außergewöhnlichen Belastungen wie Feuerwerk aufgetreten sind. Andererseits fließen damit die Feuerwerksbelastungen der Silvesternacht auch in die berichteten Messdaten des gesamten 1. Januars mit ein.
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Unsere Sensoren zeigen einen starken Ausschlag der Feinstaubkonzentration (PM10) kurz vor und um Mitternacht. Zu dieser Zeit findet der Großteil der Feuerwerke statt… -
… während sich die Feinstaubkonzentrationsangaben (PM10) des städtischen Messnetzes aufgrund der Angabe von langfristigen Mittelwerten nur langsam erhöhen.
Leider veröffentlichen die meisten städtischen Umweltbehörden aktuell nur gleitende 24-Stunden-Mittelwerte der Feinstaubkonzentration in ihren Messgebieten. Auch die Gesetzgebung fokussiert sich aktuell vor allem auf 24-Stunden-Mittelwerte. Das führt zu einer Vielzahl an Herausforderungen; so haben Behörden häufig keine Mittel, um auf kurzfristige Ereignisse zu reagieren, die zu stark ansteigender Feinstaubbelastung führen, wie zum Beispiel das Feuerwerk der Silvesternacht.
Hier kommt ein Vorteil von Breeze Technologies’ Lösungen zur städtischen Luftqualitätsüberwachung zum Tragen: Unser System stellt automatisch qualitätsgesicherte Luftqualitäts-Echtzeitdaten für alle gängigen Luftschadstoffe zur Verfügung – inklusive Feinstaub. Die zeitliche Auflösung der von uns gesammelten Messwerte lässt sich dabei auf bis zu 30 Sekunden herunterbrechen. So lassen sich auch kurzfristige Belastungsereignisse identifizieren. Die so gewonnenen Informationen werden in einigen unserer Kundenprojekte zum Beispiel verwendet, um die größten Verschmutzer in Hafengegenden zu identifizieren oder die von bremsenden Zügen verursachte Feinstaubbelastung um Bahnhöfe zu messen.
Weitere Informationen finden Sie auf unserem Unterseiten zum Thema urbane Luftqualitätsüberwachung. Gerne können Sie uns auch kontaktieren.