Stellungnahme zur aktuellen Berichterstattung zu Waldbrandsensoren im Harz
System zur Waldbrandfrüherkennung im Nationalpark Harz voll funktionsfähig
Zur aktuellen Medienberichterstattung zum im Nationalpark Harz installierten Waldbrandfrüherkennungssystem äußert sich das damit beauftragte Unternehmen Breeze Technologies wie folgt:
Im Rahmen eines Modellprojektes waren seit Anfang 2023 insgesamt 21 Sensoren zur Waldbrandfrüherkennung im Harz im Einsatz. Zwölf dieser Sensoren befinden sich seit Januar 2023 in der Region rund um die Stadt Blankenburg, außerhalb des Nationalparks Harz. Sie wurden vom Unternehmen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Weitere neun Sensoren wurden im Gebiet des Nationalparks Harz installiert und im Juli 2023 in Betrieb genommen. Lediglich sechs davon hat der Nationalpark Harz teilweise finanziert (ca. 29.000 Euro inklusive Umsatzsteuer für die Investition und den Betrieb im ersten Jahr). Drei Sensoren wurden dem Nationalpark kostenfrei zur Verfügung gestellt. Mit den neun Sensoren können etwa 30 Prozent der Waldfläche im Nationalpark Harz überwacht werden.
Vier von sechs Brandereignissen erkannt
Inklusive des erfolgreichen Testlaufs mit allen vor Ort Beteiligten im März 2023 gab es insgesamt sechs Brandereignisse in dem Gebiet, in dem die Sensoren im Harz installiert sind. Davon wurden vier erfolgreich erkannt und automatisiert gemeldet. Unter anderem gehörte dazu auch ein Funktionstest am 5. April 2023 während der öffentlichen Sitzung des Krisenstabs Wald in Blankenburg, in gemeinsamer Durchführung mit der Freiwilligen Feuerwehr Blankenburg. Dabei wurde ein Feuer entfacht; der in Windrichtung installierte Waldbrandsensor hat diesen Brand innerhalb weniger Minuten erfolgreich erkannt. Weitere automatische Feuerdetektionen gab es am 14. August 2023 und am 30. August 2023.
Funktionsweise abhängig von der Windrichtung
Bei zwei Brandereignissen, die am 1. Mai 2024 und am 6. September 2024 im Gebiet des Nationalparks Harz auftraten, konnte das System nicht reagieren. Ursache dafür war einerseits das Nichtvorhandensein von Sensoren in dem betreffenden Gebiet. Andererseits stand in einem Fall der Wind so ungünstig, dass ein Erkennen nicht möglich war.
Das von Breeze Technologies entwickelte System zur Waldbrandfrüherkennung funktioniert ähnlich wie ein Rauchmelder und analysiert mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz kontinuierlich die Luftbelastung mit Brandgasen und anderen Schadstoffen.
Für eine einwandfreie Funktionsweise des Systems müssen sich die Sensoren bereits zum Zeitpunkt der Brandentstehung in Windrichtung befinden.
Dreht der Wind erst, wenn sich das Feuer bereits zu einem Großbrand ausgeweitet hat, kann das System den Brandrauch nicht mehr von anderen Emissionen in der Luft unterscheiden. Deshalb werden auch keine (Fehl-)Alarme bei Emissionen aus anderen Quellen, wie der Dampflokomotive der Harzer Schmalspurbahn, ausgelöst. Diese Charakteristik des Systems ist dem Nationalpark Harz bekannt und war auch maßgeblich bei der Entscheidung für Breeze Technologies gegenüber den Systemen anderer Anbieter.
Projektkosten öffentlich falsch dargestellt
Nach der Pilotphase mit neun Sensoren, wofür der Nationalpark Harz lediglich 56 Prozent der Kosten tragen musste, wäre die Lösung auch zukünftig sehr attraktiv. Nach der bereits erfolgten Investition und dem einjährigen Betrieb würde für die Projektfortführung in den kommenden Jahren nur jährliche Betriebs- und Wartungskosten in Höhe von ca. 20.000 Euro inklusive Umsatzsteuer anfallen.
Damit ist das System mit Blick in die Zukunft ein kostengünstiger und effizienter Baustein in der Bekämpfung und Eindämmung von Waldbränden. Zum Vergleich: Sachsen-Anhalt investierte 2021 insgesamt 1,2 Millionen Euro in 15 Türme für die die kamerabasierte Waldbrandüberwachung im Bundesland.
„Wir sind sehr enttäuscht über die Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Harz. Als junges Unternehmen haben wir sehr viel investiert, um hier gemeinsam mit dem Nationalpark neue Wege zu gehen. Statt konstruktiv weiter an der Verbesserung der Abdeckung zu arbeiten, wurde entgegen den öffentlichen Äußerungen die Zusammenarbeit beendet und grundlos jedes weitere Gespräch abgelehnt. Durch falsche Informationen wurde unser Unternehmen öffentlich beschädigt. Hiergegen werden wir uns wehren. Auch keine der berichtenden Medien hat dazu mit uns den Austausch gesucht. Es ist bedauerlich zu erleben, wie seitens des Nationalparks Harz mit Innovationen umgegangen wird. In den USA beispielsweise haben wir genau gegenteilige, sehr positive Erfahrungen in großen Waldgebieten gemacht“, so Robert Heinecke, Gründer und CEO von Breeze Technologies.
Über Breeze Technologies
Breeze Technologies unterstützt Organisationen weltweit beim Messen, Verstehen, Verbessern und Kommunizieren von Luftqualität. Das Hamburger Startup entwickelt hierzu eigene Sensorik, eine Daten- und Analyseplattform und Künstliche Intelligenz zur Datenauswertung, zum Beispiel zur automatischen Erkennung von Waldbränden.
Das Unternehmen wurde 2015 gegründet und arbeitet aktuell mit Kunden und Partnern in über einem Dutzend Ländern auf 3 Kontinenten zusammen.
Als zertifiziertes Sozialunternehmen ist die Sicherung und Förderung des Gemeinwohls oberstes Ziel. Hierfür werden verschiedene Lösungen für den Schutz und die Verbesserung unserer Umwelt entwickelt. Das Unternehmen arbeitet ohne externe Risikokapitalgeber und reinvestiert alle Erlöse in noch bessere Produkte und die Ausweitung der Arbeit.